Bei Belastung wird aus dem Knorpel Flüssigkeit ausgepresst und man gleitet dann auf einem Wasserfilm praktisch reibungslos. Gelenke funktionieren nach dem aqua-planing Prinzip, fast ohne Reibung mit permanenter Kühlung. Für die nächste Belastung muss wiederum Wasser angesaugt und gespeichert werden. Das machen Chondroitin und Glucosamin. Chondroitin besteht aus Ketten von Disacchariden, die negativ geladen sind. Sie stoßen sich gegenseitig ab und saugen so Wasser an. Glucosamin speichert dieses Wasser in der Knorpelgrundsubstanz. Es kann ein Vielfaches seines eigenen Gewichts an Wasser aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Unterstützt wird es durch Hyaluronsäure, die auch für die Elastizität des Gelenksknorpels mit verantwortlich zeigt. Sie findet sich auch in den Gelenkskapseln, Sehnen und Bändern der Gelenke. Sie bildet eine Schutzschicht für die Oberflächen der Knorpel und hat eine thixotrope Eigenschaft. Das heißt sie verändert unter Druck ihre Viskosität wie Ketchup von zähflüssig auf dünnflüssig. Durch dieses Phänomen gleiten Gelenksflächen als würde man auf einer Bananenschale ausrutschen. Auch diese wird unter Druck plötzlich dünnflüssig, und so wirkt Hyaluronsäure auch als Stoßdämpfer, weil sie Belastungen von unelastischen in die elastischen Strukturen des Bindegewebes, Bänder, Sehnen und Muskulatur ableitet. Kleben bei Stößen die Gelenksflächen aneinander, kommt es zu Knorpelrissen (den Knorpelfissuren). Diese spürt man nicht, da Gelenksflächen keine Nervenversorgung haben. Man bemerkt nur nach einiger Zeit Reibegeräusche, die ersten Zeichen der Degeneration. Durch Unebenheiten der Gelenksflächen kann es auch zu einem hörbaren Knacken der Gelenke kommen. Dafür sind Vakuumphänomene verantwortlich, denn Flüssigkeit wird in der Bewegung aus Unebenheiten und Dellen des Gelenksknorpels ausgepresst und wieder angesaugt. Dies gibt es auch bei Jugendlichen und hat dort keinen Krankheitswert. Eine Besserung dieser Zeichen beginnender Knorpelschäden erreicht man durch Dehnungsübungen sowie durch Zufuhr von Chondroitin und Glucosamin, welche das Gleitverhalten der Gelenke wesentlich verbessern.